Lapachorinde geschnitten
Die Ureinwohner in Südamerika liebten und verehrten den Lapachobaum mit seiner heilbringenden Rinde. Sie setzten die Rinde bei den verschiedensten fieberhaften Erkrankungen ein, nutzten sie aber auch bei Lungenproblemen wie Asthma, bei Pilzinfektionen, Magen- und Darmproblemen und sogar zur Bekämpfung von Tumoren. Auch für rheumatische Beschwerden verwendete man die Rinde. Heutzutage, vielleicht aber auch schon damals, nutzte man die Heilkraft der Rinde bei Gesichts- und Gürtelrosen sowie Herpes (gleicher Erreger), bei verschiedenen Hautproblemen – u.a. bei Schuppenflechte – bei Magenschwäche, zur Wundheilung und bei Verbrennungen. Aus irgendeinem Grund geriet dann aber die Lapacho-Rinde in Vergessenheit. Erst als brasilianische Ärzte sich mit dieser „Wunderrinde“ beschäftigten und ihre vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten wiederentdeckten, rückte sie wieder in den Mittelpunkt der südamerikanischen Menschen. Sie gilt heute in Südamerika als Allheilmittel gegen die verschiedensten Erkrankungen, so z.B. bei Diabetes und anderen Stoffwechselkrankheiten, bei diversen Allergien, Verdauungsbeschwerden sowie Entzündungen der Prostata und wird sogar bei Infektionen mit Candida und sogar Syphilis verwendet. Auch bei Krebserkrankungen wählt man die Rinde zur Behandlung sowie zur allgemeinen Stärkung des Immunsystems und Verbesserung des gesamten Wohlbefindens. Die antientzündliche Wirkung nutzt man auch bei der Behandlung von Arthritis sowie Geschwüren. Schlecht heilende Wunden sowie Verbrennungen behandelt man mit diesem traditionellen Heilmittel. Die Rinde ist auch sehr wirkungsvoll bei Magen- und Darmproblemen, die durch Entzündungen der Schleimhäute verursacht werden. Selbst bei Helicobacter pylori soll Lapachorinde sehr wirkungsvoll sein. Bei einer Pilzinfektion zeigt die Rinde sehr gute Ergebnisse, weshalb in dieser Richtung weiter geforscht wird. Hier steht vor allem die Bekämpfung der Erreger der sog. Schlafkrankheit, der Chagas-Krankheit sowie des Malaria-Erregers im Mittelpunkt, wo schon einige positive Ergebnisse erzielt werden konnten. Die Behandlung dieser Erreger ist aber noch nicht wissenschaftlich bewiesen, was auch auf die Bekämpfung von Krebs zutrifft, wo es sehr unterschiedliche Meinungen gibt. Auf eine Eigentherapie diesbezüglich sollte man deshalb verzichten, da Überdosierungen zu Bauchschmerzen, Durchfall oder Übelkeit führen können, die Blutgerinnung verlangsamen und, wie Laborexperimente ergaben, sogar eine erbgutschädigende Wirkung auf die Leber und Blutzellen haben könnten. Bei der äußerlichen Anwendung mit Lapachorinde gibt es keinerlei Bedenken.
Lapachorinde in Tees verwendet zeichnet sich durch ein vanilleähnliches Aroma aus und ist reich an Kalium, Calcium und Eisen. Wie bereits anfangs erwähnt, wird Lapachotee auch zur Steigerung des Wohlbefindens, Verbesserung der Konzentration und der Ausdauer verwendet und von verschiedenen Firmen angeboten. Zu diesen Zwecken werden jeweils zwei Teelöffel Lapachotee in einen Liter kochendes Wasser gegeben, fünf Minuten ziehen gelassen und nach dem Durchseihen über den Tag verteilt getrunken. Dies soll sechs Wochen lang erfolgen. Nach vierwöchiger Pause wird die sechswöchige Teekur wiederholt.
Da es noch nicht genug Forschungsergebnisse zur Lapachorinde gibt, sollten Schwangere vorsichtshalber auf die innere Einnahme von Produkten aus Lapachorinde verzichten, ebenfalls Menschen, die Blutgerinnungsmittel einnehmen müssen, da Rindenextrakte die Blutgerinnung erhöhen können.