Lateinischer Name: Eugenia Caryophyllata.
Verwendeter Pflanzenteil: Blätter
Quelle: Madagaskar.
Extraktionsmethode: Wasserdampfdestillation.
Duft: charakteristischer (atypischer) und würzigen Duft, stark duftend
Gewürznelken wurden schon seit Jahrhunderten in China und Indien nicht nur als Gewürz, sondern auch als Heilmittel verwendet. Es liegen Vermutungen nahe, dass im alten China Nelken für Beschwerden wie Verdauungsstörungen, zur Behandlung von Pilzinfektionen (u.a. Fußpilz) und bei Hernien (bekannt auch unter Darmdurchbruch) verwendet wurden. In der Antike wurden Nelken als Gewürz sowie als Heilmittel für Geschwüre im Mundbereich, zur Erfrischung des Atems und bei Zahnschmerzen verwendet. Im Römischen Reich wurden Gewürznelken dann in das gesamte europäische Reich gebracht.
Auch heute noch kennen viele vorzugsweise die Gewürznelke und ihr ätherisches Öl vorzugsweise zum Würzen von Speisen oder als Schmerzstiller bei Zahnschmerzen und Zahnfleischentzündungen. Dabei sind die Anwendungsbereiche dieses Myrthengewächses aufgrund seiner antibakteriellen, antiviralen, antimykotischen, entzündungshemmenden, antiseptischen (desinfizierenden), antimikrobiellen und anästhetischen (Schmerz ausschaltend durch betäubende Wirkung) Eigenschaften bedeutend umfangreicher. Nelkenöl wirkt gegen freie Radikale im Körper, weil es auch antioxidativ wirkt. In einer Studie an der Miguel-Hernandez-Universität in Spanien kamen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass Gewürznelken zu den stärksten natürlichen Antioxidantien gehört, die bisher bekannt sind. Die Untersuchungen von für Antioxidantien typischen Eigenschaften ergaben, dass die Gewürznelke gegenüber anderen Pflanzen überdurchschnittlich gut abschnitt. Antioxidantien bieten einen Schutz gegen die sogenannten freien Radikale, die durch äußerliche schädliche Einflüsse wie UV-Strahlung, Umweltgifte und Zigarettenrauch entstehen oder vom Körper während diverser Stoffwechselprozesse gebildet werden.
Nelkenöl kann verschiedene Viren, Bakterien und Pilze bekämpfen und wirkt betäubend, so dass es schmerzausschaltend wirkt, was gerade bei Zahnfleischentzündungen eine wahre Wohltat ist. Gleichzeitig reduziert es im Mundbereich geruchsbildende Fäulnisbakterien und verhilft somit zu einem frischen Atem.
Bei Hautproblemen wie Akne ist Nelkenöl ebenfalls ein guter Helfer, weil es antimykotisch, antibakteriell und antiviral wirkt. Auch gegen Hautparasiten kann es eingesetzt werden. Wichtig ist, dass man nicht vergessen darf, dass es sich hier um ein sehr starkes Öl handelt, welches sehr verdünnt angewendet werden muss. Auch bei Herpes kann das ätherische Öl der Gewürznelke zum Einsatz kommen. In der Volksheilkunde nutzte man schon seit langer Zeit die Wirkung der Gewürznelke zur Bekämpfung von Bakterien, Viren und Pilzen. Studien im Labor zeigten auf, dass Gewürznelken sowie deren ätherisches Öl bei einer äußeren Anwendung wirkungsvoll Hefepilze (z.B. Candida) oder Schimmelpilze (u.a. Aspergillus), aber auch Herpes-simplex, Scheidenpilzinfektionen und sogar Hepatitis-C bekämpfen und reduzieren können.
Auch bei Analfissuren kann eine Nelkenöl-Salbe sehr hilfreich sein. Eine Studie erbrachte das Ergebnis, dass nach einer Behandlungszeit von 3 Monaten 60 % der Testpersonen eine Heilung stattfand.
Doch dieser kleine Tausendsassa kann noch mehr. Er unterstützt die Heilung auch bei Rheuma und Arthritis durch seine schmerzlindernde Wirkung und kann bei Blutergüssen schmerzenden Beinen, aber auch kleinen Wunden und leichten Verbrennungen zum Einsatz kommen. Bei Blähungen, Durchfall, Krämpfen und einigen anderen Problemen des Verdauungstraktes kann dieses Öl ebenfalls eingesetzt werden. Ebenso wird Nelkenöl als wirkungsvoll bei Bronchitis, Asthma und sogar bei Tuberkulose eingesetzt. Auch bei anderen Atemproblemen kann wirkungsvoll sein.
Im psychischen Bereich nutzt die Aromatherapie das Öl, um geistige Erschöpfung und Müdigkeit zu beseitigen und gegen Schlaflosigkeit vorzugehen. Ebenso soll es eine aphrodisierende Wirkung haben. Doch Vorsicht, bei innerer Anwendung kann eine zu hohe Dosierung das Gewebe der Leber schädigen.
Nelkenöl besitzt eine hohe Wirkung gegen Mücken aller Art. Wie Studien zeigten, hat hier das unverdünnte Öl die höchste Wirkung. Bis zu 3 Stunden ist das Öl gegen die Mücken wirksam, selbst verdünnt hat es noch eine Wirkung bis zu 2 Stunden. Dies trifft auch auf die äußerliche Anwendung zu, um sich vor diesen Insekten zu schützen. Auch wenn das unverdünnte Öl länger wirksam ist, sollte man es auf größeren Hautflächen besser verdünnt auftragen, da es hautreizend wirken kann. Zum Mückenschutz bietet sich bei Selbstherstellung eine Mischung aus einem Trägeröl (ca. 50 ml) mit 2 bis 3 Tropfen an. Eine gute Wahl beim Trägeröl wäre z.B. Kokosöl.
Hinweis:
· Ätherische Öle nie unverdünnt verwenden. Empfohlene Dosis bei der innerlichen Einnahme: nicht mehr als 1 Tropfen am Tag auf ein Glas Wasser oder andere Flüssigkeit zu sich nehmen. Überdosierungen können nachhaltig das Lebergewebe schädigen und können ätzend und giftig wirken. In der Schwangerschaft sollte auf Nelkenöl verzichtet werden, da es entkrampfend wirkt und Wehen herbeiführen kann. Auch für Kinder ist das Öl – vor allem innerlich eingenommen – nicht zu empfehlen. Es wird sogar dringend davon abgeraten.
· Ätherische Öle gehören nicht in Kinderhände.