Wacholderbeeren zum Räuchern
Der Wacholder ist ein Zypressenbaum, den man neben vielen anderen Namen im Volksmund auch Räucherbaum nennt. Und das hat seinen Grund, denn es war schon unseren Ahnen hier in Europa und auf der ganzen Welt nicht nur die Heilkraft des Wacholders bekannt, sondern es wurden schon frühzeitig Räucherungen mit seinen Beeren, den Nadeln. dem Harz und dem Holz durchgeführt. Ebenso wie die Eibe zählte der Wacholder zu den dunkelsten Totenbäumen, denen man u.a. nachsagte, dass sie der Zufluchtsort der verstorbenen Seelen seien. Im Mittelalter führte man Räucherungen mit Wacholder bei Pestepedemien durch, da er u.a. eine desinfizierende Wirkung besitzt. Eine Räucherung mit Wacholder hat auch eine große Schutzwirkung, die z.B. negative Energien, Hexen, böse Dämonen und Zaubereien fernhält. Die Schamanen auf der ganzen Welt räucherten mit dem Holz dieser Zypresse, um böse Geister zu vertreiben, da der Rauch schützt, reinigt und stärkt. Wer in eine neue Wohnung oder in ein neues Haus zieht, sollte vorher eine Räucherung mit Wacholder machen, um alle negativen Energien aus den Räumen zu entfernen.
Bei den Germanen und Kelten galt der Wacholder übrigens als Symbol für die Unsterblichkeit. Deshalb eignet sich Wacholder sehr gut für Räucherrituale bei Trauer- und Sterbebegleitung an. Während in Europa der Wacholder als Totenbaum galt, wurde er in Sibirien von den dortigen Schamanen als "Baum des Lebens" verehrt. Interessant ist, dass verräucherte Beeren anders duften als das Holz, das Harz oder die Nadeln. Die Beeren geben einen nach Wald riechenden frischen, fruchtig-würzigen Duft ab, während die anderen Bestandteile eher kräftig harzig und sehr holzig duften und ein warmes, süßliches Aroma abgeben. Alle Bestandteile wirken aber desinfizierend, sorgen für einen wachen Geist und vertreiben negative Energien und Gedanken. Wacholder kann allein, aber auch in Mischungen verräuchert werden. Zum Mischen eigenen sich Zeder, Fichten-, Kiefern- und Lärchennadeln, deren Holz sowie Harz hervorragende, ebenso Weihrauch. Er lässt sich mit vielen Kräutern mischen und sollte u.a. in keiner Raunacht-Räucherung fehlen. Holunder, Hundsrose (Hagebutte), Schafgabe, Salbei, Mistel und Angelikawurzel sind eine hervorragende Ergänzung für eine Räucherung mit Wacholder, doch auch Lorbeer, Lavendel oder Thymian eignen sich sehr gut zum Mischen.
Hinweis: Wir möchten an dieser Stelle deutlich darauf verweisen, dass Räucherwerk kein Lebensmittel (z.B. zum Zubereiten von Tees o.ä.) ist, sondern nur zum Räuchern zu verwenden darf. Mit diesem Hinweis schließen wir jedwede Haftung aus. Aussagen zu Wirkungen einer bestimmten Pflanze tragen den Charakter von Erfahrungswerten vorwiegend aus der Volksmedizin und sind nicht als medizinische Aussagen zu betrachten, da der Gesetzgeber dies bei Händlern - vor allem Kräuterhändlern - nicht zulässt.