Diese Webseite verwendet Cookies, um bestimmte Funktionen zu ermöglichen und das Angebot zu verbessern. Indem Sie hier fortfahren, stimmen Sie der Nutzung von Cookies zu.Mehr Informationen hier.
Einverstanden
Leider ist unser einheimischer Wasserdost, auch aufgrund seiner Blätter Wasserhanf genannt, vielen Menschen als Räucherwerk kaum mehr bekannt. Doch alte Namen wie Wetterkraut, Blauwetterkühl sowie Donnerkraut zeigen seine Wertigkeit bei unseren germanischen und keltischen Vorfahren auf. Wen verwundert es dann noch, dass diese Pflanze – so wie viele andere – dem mächtigen Donnergott Thor bzw. Donar geweiht war. Mit dieser mächtigen Wetterpflanze versuchte man Donar, aber auch Holda, hinsichtlich des Wetters positiv zu beeinflussen und Wetterkatastrophen – besonders zur Erntezeit – zu verhindern. Auch heute noch ist der Wasserdost eine der vielen Donnerkräuter, die fester Bestandteile bei den Kräuterbuschen zur Kräuterweihe Mitte August sind. Im 13. Jahrhundert weihte man diese doch so heidnische Pflanze der Heiligen Kunigunde und gab ihr den Namen „Kunigundenkraut“. Am Tag der Heiligen Kunigunde durfte auch Wetterzauber praktiziert werden, um die Ernte positiv zu beeinflussen.
Doch als Pflanze des mächtigen Donnergottes, den man u.a. gegen böse Geister und schwarze Zauberei anrief, soll Wasserdost auch in der Lage gewesen sein, vor dunklen Energien, Dämonen und Machenschaften zu schützen. Somit gehört auch der Wasserdost zu den sog. Verschreikräutern, die man gegen negative Energien und böse Geister, vor allem aber gegen schwarze Magie einsetzte. Im dunklen Mittelalter hieß es sogar, dass Wasserdost vor dem Teufel schützen solle. Eine Sage erzählt die Geschichte von einem Mädchen, welches sich Dost in alle Taschen steckte, damit der Teufel sie nicht holen könne. Im Volksglauben ist vor allem diesbezüglich ein Satz überliefert worden: „Roter Dost, hätt´ ich das gewost, hätt´ ich das vernommen, wär´ ich nicht gekommen.“
Aber der Wasserdost wird seit alters her auch mit dem Hirsch in Verbindung gebracht und war aus diesem Grund auch den Göttern Freyr und Cernunnos geweiht. Dies erkennt man an Namen wie Hirschgünsel, Hirschwundkraut und Hirschklee. Der keltische Gott Cernunnos wird in bildlichen Darstellung meist als Gott der Natur, der Tiere und der Fruchtbarkeit gedeutet, was auch für den angelsächsischen Gott Herne gilt. Aufgrund des Aussehens beider Götter wurden diese später in der Zeit der Christianisierung als die Gehörnten bezeichnet und dem Teufel gleichgesetzt. Es ist ja allgemein bekannt, dass man in dieser Zeit wichtige heilige Pflanzen der Heiden entweder versuchte in Vergessenheit geraten zu lassen oder zu verunglimpfen und wenn das nicht gelang, ihnen ein Mäntelchen von Maria oder christlichen Heiligen überzuwerfen. Und der Wasserdost gehörte zu diesen heiligen Pflanzen. Hirsche galten ebenfalls als heilig, da man sie als Boten der Anderswelt betrachtete. Eine alte Saga erzählt, dass kranke Hirsche Wasserdost zu sich nahmen, um auch den Menschen aufzuzeigen, welche Heilwirkung in dieser Pflanze zu finden sei. Verräuchert wird der Wasserdost deshalb auch, um mit den alten Naturgöttern und anderen Naturwesen in Verbindung zu treten, gleichzeitig aber deren manchmal bösartigen Schabernacks zu schützen.
Hinweis: Wir möchten an dieser Stelle deutlich darauf verweisen, dass Räucherwerk kein Lebensmittel (z.B. zum Zubereiten von Tees o.ä.) ist, sondern nur zum Räuchern zu verwenden darf. Mit diesem Hinweis schließen wir jedwede Haftung aus. Aussagen zu Wirkungen einer bestimmten Pflanze tragen den Charakter von Erfahrungswerten vorwiegend aus der Volksmedizin und sind nicht als medizinische Aussagen zu betrachten, da der Gesetzgeber dies bei Händlern - vor allem Kräuterhändlern - nicht zulässt.