Färberwaid zum Räuchern (Isatis tinctoria)
Färberwaid ist vor allem als Pflanze zum Färben von Textilien in Blautönen bekannt. Er ist aber auch eine hervorragende Heilpflanze. Informationen zur spirituellen Bedeutung – vor allem bei den Völkern Mitteleuropas (Kelten, Germanen) gibt es relativ wenige. Römische Geschichtsschreiber betonen aber im Kampf der Römer gegen die Kelten, dass sich die keltischen Krieger mit blauer Farbe bemalten und damit erschreckend aussahen. Bekannt ist, dass die Farbe Blau bei den Kelten vor allem den Barden und Dichtern geweiht war. Warum die keltischen Krieger aber die als „Barden-Farbe“ bekannte Blaufärbung nutzten, ist heute nicht mehr bekannt. Es ist anzunehmen, dass Blau auch für Kampf und Siegeswille stand.
Die Farbe Blau wird mit Eigenschaften wie Großmut, Klugheit, aber auch Frömmigkeit in Zusammenhang gebracht. So wie Blau bei den „heidnischen“ Kelten für Kunst stand und den Barden zugeordnet war, stand im Christentum diese Farbe als Symbol der Himmelskönigin Maria sowie der Farbe des Glaubens (Himmelsblau), der Ewigkeit und der Treue. Blau gilt auch als Zeichen der Wahrheit. Vor der christlichen Zeit war die blaue Farbe als Himmelsfarbe der Großen Mutter zugeordnet.
Beim Räuchern eignet sich Färberwaid besonders gut bei christlichen Segnungen oder Anrufungen der Mutter Maria. Auch wenn die Thematik Treue, Großmut und Frieden eine Rolle spielt, kann Färberwaid gut verwendet werden. Bei Räucherritualen, die sich mit der Vorbereitung, Durchführung und dem Erfolg von Verhandlungen beschäftigen, würde sich in einer entsprechenden Räuchermischung auch das Färberwaid empfehlen, da Blau ebenso für Klarheit, Objektivität und Besonnenheit steht und ein Gefühl der Sicherheit vermittelt. Buchautoren, Dichter und Menschen, die kreativ arbeiten, sollten die blaufärbende Pflanze im Sinne der Kelten verwenden. Nicht umsonst wurde sie den Dichtern und Barden zugeordnet. Färberwaid eignet sich aber auch hervorragend für Heilräucherungen und sollte bei diesen auch wieder öfters verwendet werden.