Neroli ätherisches Öl (5 % verdünnt) - 10 ml
Lateinischer Name: Citrus aurantium.
Verwendeter Pflanzenteil: Blüten
Quelle: Tunesien.
Extraktionsmethode: Wasserdampfdestillation. 5%ige Verdünnung in Traubenkernöl
Duft: zitronig bis blumig süß, faszinierender lieblicher Blumenduft
Hinter dem lateinischen Namen Citrus aurantium (besser gesagt Citrus x auranthium L.) versteckt sich die Bitterorange, die auch Pomeranze genannt wird. Man geht davon aus, dass es sich hier um eine Hybride zwischen der Mandarine (C. reticulata) und der Pampfelmuse (C. maxima) handelt, die ursprünglich vermutlich aus dem Süden Chinas kam. Es wird vermutet, dass die ersten Bäume entweder in den Gebirgsregionen Chinas oder in den südlichen tropischen Gebieten des Himalyas zu Hause waren. Belegt ist, dass die Bitterorange schon seit mehr als 4.000 Jahre kultiviert wurde – vor allem wegen ihrer aromatisch schmeckenden Früchte. Wie Quellen belegen, kam die Bitterorange spätestens im 11. Jahrhundert nach Italien.
In der Parfümindustrie werden drei verschiedene Pflanzenteile des Baumes genutzt, die sich von ihrem Duftbouquet deutlich unterscheiden. Aus den Blättern und Zweigen (eventuell auch den unreifen grünen Früchten) wird das Petitgrainöl gewonnen, aus den Fruchtschalen Bitterorangenöl und aus den wundervoll duftenden Blüten das Neroliöl. Das ätherische Neroliöl zählt zu den wertvollsten und teuersten Ölen der Welt, weil sich seine Herstellung sehr aufwendig gestaltet. Man benötigt5 850 bis 1.000 kg Blüten, um aus ihnen 1 Liter ätherisches Öl zu gewinnen. Die Zeit der Blütenernte ist nur sehr kurz, da sich die zarten Blüten gerade geöffnet haben müssen, um aus ihnen das wertvolle Öl destillieren zu können.
Aufgrund seines faszinierenden blumig-lieblichen und trotzdem intensiven Duftes wird das Öl sehr gern in edlen Parfüms oder Eau de Cologne als Kopf- und Herznote verwendet. Auch in exklusiven Hautpflegeprodukten wird Neroliöl oft eingesetzt, weil es über eine hautverjüngende und hautglättende Wirkung verfügt. Zusätzlich wird ihm nachgesagt, dass mit seiner Hilfe verhärtetes Narbengewebe verhindert und Dehnungsstreifen sowie beschädigte Kapillare (kleine Blutgefäße, die den Stoffaustausch zwischen Blut und Gewebe ermöglichen) bekämpft werden können.
Forschungsergebnisse mit Testpersonen ergaben auch positive Ergebnisse bei Menschen mit zu hohem Blutdruck oder Problemen in den Wechseljahren. Durch das Inhalieren dieses ätherischen Öles verbesserten sich nicht nur nachweislich die Symptome während der Menopause, sondern es zeigte sich eine Senkung des Blutdrucks sowie eine Reduzierung der Stresssymptome. Die Ergebnisse zeigten auch eine minimale Erhöhung des Östrogenspiegels und eine Erhöhung der Libido auf. In einer In-Vitro-Studie, die sich mit den antibakteriellen und antifungalen Eigenschaften von Neroliöl beschäftigte, wurden diese Wirkungen wissenschaftlich bestätigt. Vermutungen liegen nahe, dass Neroli auch gegen das antibiotikressistente Bakterium Pseudomonas aeruginsa helfen soll. Dieses ist ein Verursacher von oft im Krankenhaus erworbenen nosokomialen Infektionen, die oft sogar tödlich verlaufen können. Mit diesem Bakterium können sich Patienten in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, aber auch ambulanten Praxen bei einer medizinischen Maßnahme anstecken. Auch bei Personen mit größeren Verbrennungen oder bei Mukoviszidose-Patienten kann man diesen Erreger häufig finden. Ein Nachweis über die Wirksamkeit des ätherischen Neroliöles gegen diesen Erreger könnte vielen Menschen das Leben retten oder langwierige Krankenhaus-Aufenthalte verhindern.
Durch seine schmerzlindernde, magenberuhigende und entzündungshemmende Wirkung wird Neroliöl in der Volksheilkunde auch bei Kopfschmerzen, Hämorrhoiden und Magen-Darm-Krämpfen eingesetzt. Sein Einsatzgebiet bezieht sich aber weniger auf diese Gebiete, da es dafür bedeutend preiswerter Alternativen gibt, sondern ganz speziell im psychischen Bereich, da es bei der Behandlung von Depressionen einen absoluten Spitzenplatz einnimmt, weil es über eine stark entspannende, stress- und angstlösende, aber auch auf die Psyche anregende Wirkung besitzt.
Dieser wundervolle Duft ist wirklich Balsam für die Seele, gleichzeitig aber auch Verführung pur. Neroliöl wurde schon immer für seine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem eingesetzt und gilt hierbei als der absolute Superstar. Das Öl gilt als besonders wirksames Antidepressiva, wurde aber in der traditionellen Medizin auch schon immer bei Menschen mit Epilepsie verwendet. Mittlerweile haben Forschungen die Wirksamkeit des Öles bei der Behandlung dieser Erkrankung bestätigt und die Wirkstoffe, deren Konzentration und Kombination miteinander analysiert. Die wichtigsten Bestandteile sind Linalool, Neridol, Linalylacetat, Limonene, Terpineol sowie Farnesol. Auch der Wirkstoff Methylanthranilat spielt eine große Rolle. Diese Inhaltsstoffe wirken sich positiv auf das Gehirn oder einzelne Bereiche des Gehirns aus, die übermäßig aktiv sind und zu viele Signale abgeben und dadurch zu den epileptischen Anfällen führen, bei denen manchmal nur einzelne Muskelpartieren zucken oder auch der gesamte Körper krampft, was bis zur Bewusstlosigkeit führen kann. Hier kommt u.a. auch seine krampflösende und durchblutungsfördernde Wirkung zum Einsatz, die zur Lockerung der betroffenen Muskulatur beiträgt.
Hinweis:
Ätherische Öle nie unverdünnt auf die Haut auftragen